Über das Stück

„Verrückt heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert.“

 

Diesen Satz schreibt die 14-jährige Isa in ihr Tagebuch, das sie immer bei sich trägt und dem sie penibel genau von allen Menschen berichtet, die ihr begegnen, seitdem sie aus einer geschlossenen psychiatrischen Klinik ausgebrochen ist.
Wolfgang Herrndorfs letzter, unvollendeter Roman „Bilder deiner großen Liebe“, ein Jahr nach seinem frühen Tod (2013) veröffentlicht, ist ein Road-Movie, in dem Isa, die jugendliche Ich-Erzählerin, sich von Ort zu Ort bewegt. Immer auf der Flucht, lässt sie sich beim Trampen von Fernfahrern oder Fluss-Schiffern mitnehmen, übernachtet im Freien, sucht in Mülleimern nach Essensresten, streift durch dunkle Wälder, begegnet Kindern, einsamen Jungen oder alten Männern, und lässt sich Geschichten erzählen, die so verrückt und traurig, aber auch komisch sind wie ihr eigenes Leben.

Dass sie auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft und auf ihrer Suche nach Heimat Trost findet bei den beiden berühmtesten Romanfiguren, die ihr Autor Wolfgang Herrndorf erfunden hat, bei Maik und seinem russischen Freund Tschick, gehört zu den märchenhaften Wendungen dieser Odyssee eines Mädchens, die an der Hoffnung festhält, ihr Leben könne sich in ein Märchen verwandeln, wie sie es bei Karl Philipp Moritz gefunden hat, ihrem Lieblingsschriftsteller aus dem 18. Jahrhundert, oder in der Musik der Girlgroup Destiny's Child.

Isa, auf der Suche nach sich selber, ist eine verlorene Seele und eine moderne Heilige.


Die Bagonghi Compagnie Hamburg präsentiert Wolfgang Herrndorfs literarisches Testament „Bilder deiner großen Liebe“ in einer szenischen Lesung im Turm der St. Georgskirche am Hamburger Hauptbahnhof.

 

Es lesen und spielen Camille Glaesener, Thibault Peppel, Maria Scheel, Niklaas Vogel und Louisa Weser unter der Regie von Hans Happel und Philipp Roth.

Das Plakatfoto stammt von Tom Linardatos.

 

Lesungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Hamburg

 

Die Aufführungen fanden am Samstag, 9. März 2024 um 20 Uhr und am Sonntag, 10. März 2024 um 19 Uhr im Turm der St. Georgskirche (St. Georgs Kirchhof 3, 20099 Hamburg) statt.

 

Eintritt: 12 Euro (ermäßigt: 6 Euro)

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