„Non conosciamo modo migliore per stare insieme: recitare ci aiuta a vivere e a dare un senso alla vita.“
"Wir kennen keinen besseren Weg um zusammen zu sein:
Theaterspielen hilft uns zu leben und dem Leben einen Sinn zu geben." *
Die Bagonghi Compagnie Hamburg, das sind ein knappes Dutzend theaterbegeisterte junge Erwachsene, enthusiastische Laien, die sich alle auf einer Hamburger Schule, dem Albert-Schweitzer-Gymnasium, kennen gelernt haben, wo sie von Kindesbeinen an bis zum Abitur regelmäßig auf der Bühne standen. Gemeinsam mit ihrem ehemaligen Kindertheater-Chef beleben sie seit 2016 eine kleine Bühne im Turm der St. Georgskirche.
„Mamma hat den besten Shit“ (Premiere im Oktober 2016) war ihre erste außerschulische Zusammenarbeit und Bagonghi, der große, kleine Clown, dem Dario Fo in seinem politischen Küchenspektakel einen wundersam komischen Nachruf widmet, wurde ihr Schutzheiliger.
Nach einem sozialkritischen Hamburg-Spektakel, der Adaption des Romans "ECHT" von Christoph Scheuring (August 2017/Mai 2018), nach der Wiederbelebung des fast vergessenen Arthur Miller-Klassikers "Ein Blick von der Brücke" (Januar 2019) und der Hamburger Erstaufführung des von Francois Ozon verfilmten spanischen Theaterstücks "Der Junge in der Tür" (August 2019) hatte die Bagonghi Compagnie für Ende März 2020 die Premiere ihrer neuen Produktion "Die Mitte der Welt" nach dem gleichnamigen Roman von Andreas Steinhöfel vorgesehen. Die geplante Aufführungsserie fiel jedoch dem Corona-Virus zum Opfer. Da die klassische Theaterarbeit pandemiebedingt dann zwischenzeitlich ausgesetzt war, hat die Bagonghi Compagnie im Oktober 2020 die Lesung „Stadt der vielen Farben - Solidarisch gegen Rassismus“ in der St. Georgskirche und im März 2021 das Online-Vorlese-Projekt „Bilderbuch ohne Bilder“ von Hans Christian Andersen inszeniert, bei dem 33 Abende lang täglich ein anderer Lesender ein Kapitel aus Andersens Prosa-Gedichtband auf www.bilderbuchohnebilder.de vorgetragen hat. Anlässlich des 100. Geburtstages von Wolfgang Borchert am 20. Mai 2021 veröffentlichte die Gruppe als Teil des Literaturfestivals „Hamburg liest Borchert" eine digitale Lesung seines berühmten Manifests gegen den Krieg „Dann gibt es nur eins: Sag NEIN!“. Im August 2021 meldeten sie sich mit „Der Raub der Francesca“ von Dario Fo auf ihrer Theaterbühne im Turm zurück, im März 2022 folgte die Lesung “Pasolini 100” am 100. Geburtstag des italienischen Romanciers, Lyrikers und Filmemachers Pier Paolo Pasolini. Am 8. Mai 2022 - dem Tag der Befreiung - fand die Lesung “Gesang von der Rampe” statt, bei der die Schauspieler Rolf Becker und Toini Ruhnke gemeinsam mit dem Ensemble der Bagonghi Compagnie zum Gedenken an die Opfer des Holocaust in der St. Georgskirche Texte von Peter Weiss, Elsa Morante und Miguel Hernández gelesen haben. Zuletzt zeigten sie die Stücke “Das Gewicht der Ameisen” des kanadischen Dramatikers David Paquet, "Six Degrees of Separation" von Broadway-Autor John Guare sowie "Fallhöhe" von Naomi Wallace im Turm der St. Georgskirche und in der Honigfabrik in Wilhelmsburg.
Unser Ensemble vor und hinter der Bühne stellen wir hier vor.
Theater: "Mamma hat den besten Shit" von Dario Fo (Aufführungen waren am 2., 3. und 7. Oktober 2016 sowie am 14. Mai 2017 im Turm der St. Georgskirche Hamburg und am 20. und 21. Mai 2017 im piccolo teatro in Bremerhaven)
Szenische Lesung: "Gott ist schwarz!" von Dario Fo (Aufführungen am 15. Januar 2017 sowie am 23. Juni 2018 im Turm der St. Georgskirche Hamburg)
Theater: "ECHT" von Christoph Scheuring (Uraufführung am 5. November 2017, weitere Aufführungen am 18. und 19. November 2017 sowie am 5. und 6. Mai 2018 im Turm der St. Georgskirche Hamburg)
Die Begleitausstellung "Central Station - Hamburg Hbf" mit den Fotos von Tom Linardatos wurde vom 15. April bis 20. Mai 2018 in der St. Georgskirche Hamburg gezeigt.
Theater: "Ein Blick von der Brücke" von Arthur Miller (Aufführungen am 13., 19. und 20. Januar 2019 im Turm der St. Georgskirche Hamburg)
Theater: "Der Junge in der Tür" von Juan Mayorga (Aufführungen am 18., 23., 24. und 25. August 2019 im Turm der St. Georgskirche Hamburg)
Szenische Lesung: "Mistero Buffo" von Dario Fo (Aufführung am 14. September 2019 auf der Orgel-Empore der St. Georgskirche Hamburg im Rahmen der Nacht der Kirchen)
Lesung: "Stadt der vielen Farben - Solidarisch gegen Rassismus" (Aufführung am 18. Oktober 2020 in der St. Georgskirche Hamburg)
Online-Leseprojekt: "Bilderbuch ohne Bilder" von Hans Christian Andersen (1. März bis 2. April 2021)
Online-Lesung: "Dann gibt es nur eins: Sag NEIN!" von Wolfgang Borchert (Veröffentlichung am 20. Mai 2021)
Theater: "Der Raub der Francesca" von Dario Fo (Aufführungen am 29. August und am 3., 4. und 5. September 2021 im Turm der St. Georgskirche Hamburg)
Szenische Lesung: "Pasolini 100" am 100. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini (Aufführung am 5. März 2022 im Turm der St. Georgskirche Hamburg)
Szenische Lesung: "Gesang von der Rampe" am Tag der Befreiung zum Gedenken an die Opfer des Holocaust (Aufführung am 8. Mai 2022 in der St. Georgskirche Hamburg)
Theater: "Das Gewicht der Ameisen" von David Paquet
*) Antonio Loffredo ist Priester in Neapel. Er hat im Jahr 2012 eine der Kirchen seiner Gemeinden in eine Theater-Akademie verwandelt. Das Nuovo Teatro Sanità (ntS`) ist ein von Jugendlichen selbst verwaltetes Theater, das in Zusammenarbeit mit professionellen Schauspiellehrern seit sechs Jahren einen eigenen Spielplan vorlegt. In seinem Buch „Noi del rione Sanità“ (2013) schreibt Antonio Loffredo über die Theaterarbeit mit Jugendlichen, die in einem Stadtteil leben, der noch vor 20 Jahren von Bandenkriminalität und Drogenhandel geprägt war:
„Theaterspielen hat eine außerordentlich befreiende Funktion: Es löst den Stau der Emotionen, es lässt sie frei fließen, es erlaubt die vollkommene Wiedergewinnung von Authentizität, es reinigt das Spiel der Beziehungen von den giftigen Folgen des Schmerzes. Und deshalb ist es so schön ausgerechnet hier eine Kirche zu sehen, die zum Theater wird. Das Theater verkörpert eine Botschaft: Heiterkeit, Hoffnung, unbegrenztes Vertrauen in die Möglichkeiten des Menschen. (…)
Wenn sie studieren und darüber sprechen, was sie umgibt und was sie betrifft, dann machen unsere Jugendlichen Theater. Wir kennen keinen besseren Weg um zusammen zu sein: Theaterspielen hilft uns zu leben und dem Leben einen Sinn zu geben.“